16 bolivianische Multistecker aus Plastik
20 x 20 cm
Serie von 10 Unikaten
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Inklusive 13% MwSt. Bitte kontaktieren Sie uns für Versandoptionen und Preise in anderen Währungen.
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Für Anna Jermolaewa sind Märkte ein magischer Ort. Menschen, Gesichter, Hände, alltägliche Waren - neu oder gebraucht, was verkauft wird und was gebraucht wird - sorgen für einen ständigen Strom an Eindrücken und Inspiration. Der deutsche Soziologe und Ökonom Max Weber sieht in Märkten "allgemeine Muster des sozialen Handelns" - ein Mikrokosmos, der für Jermolaewa die Gesellschaft am besten widerspiegelt. Egal, wohin sie reist, sucht die Künstlerin immer bevorzugt als erstes den Markt auf. Aufgrund ihres großen Interesses an diesen Orten sozialer Interaktion hat Anna Jermolaewa im Laufe der Jahre mehrere ihrer Arbeiten auf Märkten geschaffen, sei es in Wien, Jerewan, Mexiko City, St. Petersburg oder La Paz; Arbeiten wie Step Aside (2006-2008), Volga etc. (2008) oder The way up (2008).
Für ihre neue Serie Adapters fand Anna Jermolaewa auf den Straßenmärkten von Bolivien und Peru Objekte - Stromadapter in verschiedenen Farben -, die sie als skulpturales Material verwendet. Kombiniert dienen diese einfachen Formen - Kreuze, Blöcke, rechte Winkel - als Treffpunkt für das Konzeptuelle und das Minimale, wobei ihre gelegentlich knalligen Farben an ihre bescheidene Herkunft erinnern - das Billige und Alltägliche - der Poetik des Unscheinbaren, des Massenproduzierten folgend. Jermolaewas Skulpturen sind nicht nur ästhetisch, sondern haben auch eine Funktion: Durch die Verkettung der Stecker könnte man tatsächlich ein elektrisches Gerät anschließen. Die Multistecker adaptieren und leiten nicht nur Elektrizität; sie passen sich einer neuen Situation, einer neuen Realität an.
Anna Jermolaewa (*1970 in Leningrad) arbeitet vor allem in den Medien Fotografie, Video und Installation. Ihr Hauptinteresse gilt der Analyse von gesellschaftlichen Strukturen und sozialen Systemen des alltäglichen Lebens. Sie beschäftigt sich immer wieder mit den Grundzügen menschlicher Existenz und dem Wesen des Menschen, erfasst das Verhältnis von Individuum und Masse, Freiheit und Einschränkungen, Macht und Ohnmacht (vor allem um Beziehungen und Netzwerke hegemonialer Strukturen). Ihre Fotografien und Videos erzählen von einer Welt des Scheiterns, von bewussten und unbewussten Ängsten, Sehnsüchten und Leidenschaften. Daraus entsteht eine Reflexion über individuelles und kollektives historisches Bewusstsein in Form von Bildern, die im Gedächtnis des Betrachters bleiben. Durch das visuelle Erzählen von Geschichte und Geschichten versucht sie, Orte des Erinnerns zu schaffen. Anna Jermolaewa lebt und arbeitet derzeit in Wien.
Sie war mit Soloausstellungen im 21er Haus, Wien (2016), in der Zacheta National Gallery of Art, Warschau (2015), der Victoria Art Gallery, Samara (2013); bei Camera Austria, Graz (2012); in der Kunsthalle Krems (2012); dem Institute of Contemporary Art, Sofia (2011); im Kunstverein Friedrichshafen (2009); in der XL Gallery Moscow (2008); und dem Museum Moderner Kunst, Passau (2004) vertreten. Ihre Arbeiten sind Teil verschiedener Sammlungen, darunter die des Stedelijk Museum, der Friedrich Christian Flick Collection, dem Museum of Contemporary Art Kiasma, dem MUMOK-Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien, der Volpinum Kunstsammlung, dem Museum Startgalerie Artothek, Wien, dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, der Vehbi Koc Foundation, und Kontakt, der Kunstsammlung der Erste Group und des Belvedere.
Lesen Sie unser Ateliergespräch mit Anna Jermolaewa.
Photos: Simon Veres
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