Untitled (Cup-up 31), 2018
Untitled (Cut-up 31) nimmt seinen Ursprung aus einer neu zusammen gefügten Papiercollage eines Satzes der berühmten Sentences on Conceptual Art des amerikanischen Künstlers Sol LeWitt, einem der wichtigsten Vertreter des Minimalismus und der Konzeptkunst.
In seiner ursprünglichen Form schlussfolgert Sol LeWitts Satz, dass, wenn sich Werke einer Serie jeweils durch das verwendete Material, nicht aber formal, unterscheiden, dass das diesen Werken zugrunde liegende Konzept wohl aus dem Material stammen müsse: “If an artist uses the same form in a group of works, and changes the material, one would assume the artist's concept involved the material.”
Der Künstler zerschnitt Sol LeWitts Satz und stellte die Worte “form” und “material” um, so dass der Satz nun zu dem Schluss kommt, dass, wenn die Form (nicht mehr das Material) in einer Serie von Werken variiert, demzufolge dennoch das Material das Konzept bestimmt haben muss.
So paradox der abgeänderte Satz zunächst auch klingen mag, beschreibt er doch Asger Dybvad Larsens Arbeitsweise sehr treffend, denn aus Sicht des Künstlers ist Materialität nie etwas Statisches.
Durch die Neuanordnung der Satzstruktur mag der Künstler zwar tatsächlich die Form von LeWitts Satz geändert haben. Dass das Material für ihn, Asger, jedoch keine untergeordnete Rolle zu spielen scheint, zeigt allerdings schon, dass er für seine Arbeit seit langem immer den selben Leinwandstoff, Faden und Druckerschwärze verwendet.
Es muss also gerade dieser kontinuierliche Einsatz der selben Materialien sein, der nahelegt, dass eine besondere Materialität für einen Künstler von enormer Wichtigkeit sein kann – im Fall von Asger Dybvad Larsen wahrscheinlich von größerer Wichtigkeit, als die Form, die er einemKunstwerk verleiht.
Dieser materielle Gedanke wird im Fall von Untitled (Cut-up 31) durch die rohe Haptik des Stoffes, die losen Fäden und rußig-schwarze Stellen noch gesteigert. Bedingt durch den manuellen Siebdruckprozess ist jede Arbeit ein Unikat, mit seinem eigenen visuellen und taktilen Charakter.