Neon
16 x 36 x 8,5 cm
Schiene ca 45 cm breit
Edition von 15 + 3 AP
auf Anfrage
Inklusive 13% MwSt. Bitte kontaktieren Sie uns für Versandoptionen und Preise in anderen Währungen.
Neon
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Das Medium Licht sichtbar zu machen, steht im Mittelpunkt der Arbeit von Brigitte Kowanz. Licht macht alles sichtbar, bleibt aber selbst meist unsichtbar oder unbemerkt. Wir glauben, dass wir Dinge sehen. Physikalisch können wir jedoch nur Lichtstrahlen wahrnehmen, die von der Oberfläche von Gegenständen reflektiert werden. Brigitte Kowanz' Arbeit stellt in diesem Zusammenhang einen Wendepunkt dar, indem sie das Licht, das nicht nur die Grundlage allen Lebens, sondern auch die Grundlage der Wahrnehmung und des Erkennens ist, sichtbar und erlebbar macht.
Ihre Edition 12igh20 buchstabiert das Wort "light" (Licht), als wolle sie sich selbst beschreiben. Das Wort ist jedoch teilweise verschlüsselt und daher nicht gleich lesbar, da der erste und der letzte Buchstabe durch Zahlen ersetzt wurden, die auf die entsprechende Position des jeweiligen Buchstabens im Alphabet – 12 für "l" und 20 für "t" – verweisen.
Selbstreferenz ist ein allgegenwärtiger Aspekt im Werk von Brigitte Kowanz, so wie auch die Codierung ihrer Arbeiten. So verwenden etwa einige ihrer Werkgruppen Morsecode, der häufig den Titel des Werks selbst buchstabiert und diesen in Lichtlinien, die von schwarzem Raum unterbrochen werden, übersetzt wird. In anderen Arbeiten übersetzt die Künstlerin Wörter in eine numerische Sprache, die sie dann addiert oder subtrahiert, um daraus neue, mathematisch errechnete Wörter abzuleiten.
Es drängt sich auch die weitere Bedeutung des englischen Wortes "light" im Sinne von "leicht" auf, womit Brigitte Kowanz den scheinbar immateriellen und flüchtigen Charakter des Mediums Licht hinterfragt.
Die Edition besteht aus 15 Lichtskulpturen mit dem Schriftzug "12igh20", von denen jeweils fünf eine von drei verschiedenen Lichttemperaturen (Kelvin) verwenden: 3.500 K Warmweiß, 5.500 K Neutralweiß und 7.500 K Kaltweiß.
Brigitte Kowanz (*1957) war eine der bedeutendsten Lichtkünstlerinnen Europas und nahm in der jüngeren Kunstgeschichte eine unverwechselbare Position ein. Seit den 1980er Jahren stand das Medium Licht, das sie im Verhältnis zum Raum und in Kombination mit Zeichen, Codes und Sprache erforschte, im Zentrum ihrer Arbeit. Licht diente der Künstlerin sowohl als Medium der Überschreitung als auch der Spezifizierung, um konventionelle Konzepte von Bild und Malerei zu hinterfragen und eine neue, ganzheitliche Beziehung zwischen Werk, Raum und Betrachter zu schaffen. Licht wurde so für sie zum Material und zur Metapher auf der Suche nach neuen Formen der Darstellung der sichtbaren Wirklichkeit.
Seit 1997 war Brigitte Kowanz Professorin an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Im Jahr 2009 wurde sie mit dem Großen Österreichischen Staatspreis für Bildende Kunst ausgezeichnet. 2017 stellte sie im Österreichischen Pavillon auf der 57. Biennale in Venedig aus.
Lesen Sie unser Ateliergespräch mit Brigitte Kowanz.
Werkabbildungen: Simon Veres
Portrait: Maximilian Pramatarov