Walls, 2015
In Reduit (Redoubt) aus 2014, jenem Film, mit dem der Künstler den renommierten Baloise Kunst-Preis gewonnen hat, wird der Bezug zwischen persönlichem Schicksal und geschichtlicher Situation sowie zwischen landschaftlicher Weite und existenzieller Enge anhand der Geschichte eines Bauern erzählt, der seine Strohhütte mit Metallschrott in eine Festung umbaute. Den Anlass für dieses auf den ersten Blick skurrile Verhalten lieferte die im Zuge des Kalten Krieges von der schwedischen Regierung ausgegebene Warnung vor möglichen sowjetischen Angriffen.
Der Bau, unweit von Skoogs Heimat, besteht aus klobigen Schichten holzbewehrten Betons über einem Strohhüttengerüst. Mit eingebaut wurden allerlei Fundmaterial und Müll, zum Beispiel Fahrradteile oder Bettgestelle. Karl-Göran Persson, der Bauer, dem das Gebäuder gehörte, wollte damit für das ganze Dorf einen Schutzraum vor einer drohenden sowjetischen Invasion schaffen.
Heute steht sein Bunker verwittert da als ein Monument, eine Touristenattraktion und monolithisches Schandmal.
Für seine Edition Walls, die aus elf Einzelarbeiten besteht, machte sich Skoog mit seinen Brüdern in einer Nacht-und-Nebel-Aktion daran, die verschiedenen Wände des Bunkers zu dokumentieren. Anfängliche Versuche die Wände abzufotografieren entsprachen nicht Skoogs Vorstellungen. Mit Hilfe eines einfachen Handscanners scannten sie Bahn für Bahn die Wände und legten die Einschlüsse im Beton frei.