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Asger Dybvad Larsen »A Suggestion About Something Through a Shadow«

Ausstellungen

Asger Dybvad Larsen: A Suggestion About Something Through a Shadow

1 – 16 FEB 2019

Die Ergründung von Materialien, die über das Potenzial verfügen das Konzept der Malerei neu zu definieren ist ein wesentlicher Bestandteil des Werks des dänischen Künstlers Asger Dybvad Larsen (*1990 in Aarhus). Seiner Arbeitsweise liegt die Überzeugung zu Grunde, dass Materialität nie statisch sein kann.

Der Künstler beschreibt die verschiedenen Elemente, aus denen seine Gemälde bestehen als eine Ansammlung von Generationen, die jeweils einander beeinflussen. Die Wiederwendung von Materialien oder Materialreste, die Eingang in neue Arbeiten finden, bekräftigen diese Auffassung.

Überlegungen zur Autonomie eines einzelnen Kunstwerks treffen auf Rückbezüge auf konzeptuelle Thematiken und Traditionen der Kunst der Nachkriegszeit, wie etwa den Minimalismus oder den abstrakten Expressionismus, und ihre Vertreter.

01 asger dybvad larsen cutup31

Der Titel von Asger Dybvad Larsens aktueller Ausstellung A Suggestion About Something Through a Shadow setzt sich intensiv mit dem Siebdruck-Verfahren, bei dem Licht auf eine lichtempfindliche Oberfläche geworfen wird, auseinander.

Untitled (Cut-up 31) nimmt seinen Ursprung aus einer neu zusammen gefügten Papiercollage eines Satzes der berühmten Sentences on Conceptual Art des amerikanischen Künstlers Sol LeWitt, einem der wich-tigsten Vertreter des Minimalismus und der Konzeptkunst.

In seiner ursprünglichen Form schlussfolgert Sol LeWitts Satz, dass, wenn sich Werke einer Serie jeweils durch das verwendete Material, nicht aber formal, unterscheiden, dass das diesen Werken zugrunde liegende Konzept wohl aus dem Material stammen müsse: “If an artist uses the same form in a group of works, and changes the material, one would assume the artist's concept involved the material.”

Asger dybvad larsen Untitled Black Yellow 2018

Der Künstler zerschnitt Sol LeWitts Satz und stellte die Worte “form” und “material” um, so dass der Satz nun zu dem Schluss kommt, dass wenn die Form (nicht mehr das Material) in einer Serie von Werken variiert, dass demzufolge dennoch das Material das Konzept bestimmt haben muss.

So paradox der abgeänderte Satz zunächst auch klingen mag, beschreibt er doch Asger Dybvad Larsens Arbeitsweise sehr treffend, denn aus Sicht des Künstlers ist Materialität nie etwas Statisches.

Durch die Neuanordnung der Satzstruktur mag der Künstler zwar tatsächlich die Form von LeWitts Satz geändert haben. Dass das Material für ihn, Asger, jedoch keine untergeordnete Rolle zu spielen scheint, zeigt allerdings schon, dass er für seine Arbeit seit langem immer den selben Leinwandstoff, Faden und Druckerschwärze verwendet.

Asger dybvad larsen Untitled Black 2018

Es muss also gerade dieser kontinuierliche Einsatz der selben Materialien sein, der nahelegt, dass eine besondere Materialität für einen Künstler von enormer Wichtigkeit sein kann – im Fall von Asger Dybvad Larsen wahrscheinlich von größerer Wichtigkeit, als die Form, die er einem Kunstwerk verleiht.

Dieser materielle Gedanke wird im Fall von Untitled (Cut-up 31) durch die rohe Haptik des Stoffes, die losen Fäden und rußig-schwarze Stellen noch gesteigert. Bedingt durch den manuellen Siebdruckprozess ist jede Arbeit ein Unikat, mit seinem eigenen visuellen und taktilen Charakter.

Die Ausstellung wird um zwei größerformatige Arbeiten ergänzt – Untitled (Black) and Untitled (Black/Yellow) – für die Asger Dybvad Larsen ausgeschnittene Stoffteile arrangiert, die im Siebdruckverfahren “Schatten” auf Karton werfen.

In ihrer Gesamtheit spiegeln die gezeigten Werke ein Experiment des Künstlers wieder, in dem er sich damit auseinander setzt, wie Stoff(lichkeit) in Papier, beziehungsweise wie umgekehrt Papier in Stoff umgewandelt werden kann.

Asger Dyvad Larsen Web 2

(c) Luna Lund Jensen

Die Ergründung von Materialien, die über das Potenzial verfügen das Konzept der Malerei neu zu definieren ist ein wesentlicher Bestandteil des Werks des dänischen Künstlers Asger Dybvad Larsen (*1990 in Aarhus). Seiner Arbeitsweise liegtdie Überzeugung zu Grunde, dass Materialität nie statisch sein kann.

Der Künstler beschreibt die verschiedenen Elemente, aus denen seine Gemälde bestehen als eine Ansammlung von Generationen, die jeweils einander beeinflussen. DieWiederwendung von Materialien oder Materialreste, die Eingang in neue Arbeiten finden, bekräftigen diese Auffassung.

Überlegungenzur Autonomie eines einzelnen Kunstwerks treffen auf Rückbezüge auf konzeptuelle Thematiken und Traditionen der Kunst der Nachkriegszeit, wie etwa den Minimalismus oder den abstrakten Expressionismus, und ihre Vertreter.

Text: Florian Langhammer
Fotos: Florian Langhammer, Luna Lund Jensen (Portrait)

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