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Ilari Hautamäki und Yorgos Stamkopoulos Oscillations

Ausstellungen

Oscillations

Ilari Hautamäki
Yorgos Stamkopoulos

8 Mai – 15 Juni, 2024

Franz-Josefs-Kai 3/16, 3. Stock
1010 Wien

Öffnungszeiten
Mi – Fr 12 – 18 Uhr
Sa 12 – 16 Uhr

An Feiertagen geschlossen.


Mit Oscillations setzt Collectors Agenda Ilari Hautamäki (*1983) und Yorgos Stamkopoulos (*1983) im Dialog miteinander.

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In seiner künstlerischen Praxis lädt uns der finnische Künstler Ilari Hautamäki in seinen lebendigen wie geheimnisvollen Garten ein, der an die Sommer seiner Kindheit in Finnland auf dem Land erinnert. Der Künstler widmet sich der Malerei mit einer abstrakten Haltung und untersucht akribisch Rhythmus, Komposition und Farbe, während er grundlegende Aspekte seines Metiers immer weiter ausarbeitet. Geprägt von rhythmischen Pinselstrichen, die organisches Blattwerk erahnen lassen, das er in Rahmen und Rastern arrangiert, kommt sein modernistischer Ansatz zum Vorschein, wenn er über Form und Hintergrund nachdenkt, um ein belebendes, energiegeladenes Bild zu schaffen.

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Für Collectors Agenda setzt Hautamäki das Prinzip seines Prozesses fort und präsentiert eine Edition von acht gerahmten Leinwänden mit dem Titel Sketch for dawn. Die Motive schöpfen Inspiration aus seinem Atelier, wo er zunächst mit der Reproduktion der Blätter einer Yucca-Pflanze experimentierte. Mit wachsender Faszination für botanische Elemente entstand ein frisches visuelles Vokabular, das von seiner Neugier auf das organische Zusammenspiel von Formen und Farben angetrieben wurde. Beim Eintauchen in ihr inhärentes Chaos erläutert und erforscht Hautamäki sowohl Abstraktion als auch Darstellung. Aus dieser Kombination entsteht ein "perfektes Chaos", das als Beispiel für seine Beschäftigung zeigt, wie die Unbändigkeit der Natur gleichzeitig mit einer strengen, funktionalen, dimensionalen Struktur harmonisiert werden kann. Jedes der Werke zeigt ein ähnliches Motiv, doch der Künstler bearbeitete jedes Gemälde individuell und hat es mit Eigenständigkeit versehen.

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Die Arbeiten des griechischen Künstlers Yorgos Stamkopoulos wechseln spielerisch zwischen Kontrolle und Unvorhersehbarkeit, Struktur und Chaos. Durch das Auftragen und Entfernen von Farbe auf der Leinwand erzielt der Künstler eine dynamische Oberfläche, die sowohl die bewusste Gestik des Künstlers als auch die des Zufalls in sich trägt. Seine Werke sind nicht nur visuelle Darstellungen, sondern vielschichtige Auseinandersetzungen mit dem künstlerischen Prozess selbst, die sich nicht auf das Medium der Malerei beschränken, sondern auch in Keramikarbeiten und Bronzeskulpturen fortsetzen. Die schillernden, farbgewaltigen Kompositionen zeichnen sich durch abstrakte Formen, Farbflächen und scheinbar endlose Linien aus. Im Rahmen des Prozesses trägt der Künstler ein Gießmaterial auf, das eine hautähnliche Schicht über die Leinwand bildet. Nachfolgende Farbschichten werden vom Künstler hinzugefügt, nur um später entfernt zu werden; plastische Gemälde entstehen.

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Neben Gemälden präsentiert Yorgos Stamkopoulos eine neue Serie von unbetitelten Keramikarbeiten. Die Serie ist aus einem Negativabdruck eines früheren Werkes des Künstlers gefertigt – eine Art künstlerischer Fußabdruck. Nachdem das Gemälde angefertigt wurde, wurde es absichtlich zerstört, doch seine Essenz bleibt bestehen. Stamkopoulos verwendet diese Technik, um die Erinnerung, Aura und Wirkung des Originalwerks zu bewahren, alles ohne die Notwendigkeit seiner physischen Präsenz. Der gebrannte Ton, anschließend glasiert, verleiht der Arbeit eine charmante Naivität und spielerische Anziehungskraft. Im Gegensatz zum Malen auf Leinwand, wo die Kontrolle über das Medium offensichtlicher ist, musste Stamkopoulos hier Zurückhaltung im Prozess üben. Letztendlich dient diese Serie als ergreifende Reflexion über das komplexe Zusammenspiel von Erinnerung und Zeit.

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Die Werke von Ilari Hautamäki und Yorgos Stamkopoulos finden durch ihre intuitiven, impulsiven und organischen künstlerischen Ausdrucksformen zueinander und überbrücken die Grenze zwischen abstrakter Formensprache und ihrer jeweiligen Auseinandersetzung mit Erinnerung.

In der Gegenüberstellung bilden Ilari Hautamäkis abstrakte, rhythmische und gestische Werke interessante Verbindungen mit Yorgos Stamkopoulos spontaner, romantischer Formensprache. Klassische Gemälde treffen auf gebrannten, glasierten Ton, und die Aura der finnischen Natur trifft auf das schimmernde, gleisende Licht der griechischen Landschaft. Es entsteht eine andere Art von Landschaft, reich an Dynamik, die von den jeweiligen Techniken der beiden Künstler ausgeht.

Die Ausstellung fungiert als Kartographie des Geistes und erkundet das Potenzial von Kunstwerken als mnemonische Geräte und Hilfsmittel zur Unterstützung des Gedächtnisses. Es gleicht einem Spaziergang durch die Gärten oder die persönlichen Archive der beiden Künstler, in denen nur Abdrücke von Dokumenten zurückbleiben, die Spuren von Informationen in Form fragmentierter Bilder offenbaren, die an Relikte erinnern.

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Text: Livia Klein
Fotos: Florian Langhammer

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